Bürgermeister Dr. Christof Bartsch: Gemeinsamer Erfahrungsaustausch mit der Partnerstadt Herbolzheim

Waldwirtschaft in Südbaden – Gemeinsamer Erfahrungsaustausch mit der Partnerstadt Herbolzheim

Am ersten Juliwochenende machten sich Bürgermeister Dr. Christof Bartsch sowie 15 Kolleginnen und Kollegen des Stadtforstbetriebs Brilon auf den Weg ins Südbadische nach Herbolzheim. Die Städtepartnerschaft zwischen Brilon und Herbolzheim nahm seinen Anfang an den Weihnachtstagen im Jahr 1999. Der Orkan Lothar fegte durch den Südschwarzwald und riss auch Großteile des Herbolzheimer Stadtwaldes aus den Angeln. Ein Großindustrieller mit sowohl Firmen in Brilon als auch in Herbolzheim stellte den Kontakt zwischen den örtlichen Akteuren und dem Stadtforstbetrieb Brilon her, so dass in der Folge Briloner Forstwirte sechs Monate lang die badischen Kollegen bei der Aufarbeitung des Schadholzes unterstützten. Einige dieser Briloner Urgesteine sind auch heute noch im Stadtforstbetrieb tätig und haben es sich nicht nehmen lassen, für ein Wochenende an die alte Wirkungsstätte zurück zu kehren.

Acht Jahre später, als Kyrill über Südwestfalen fegte und alleine im Briloner Stadtforst über 1.000 Hektar zerstörte, revanchierten sich die Herbolzheimer und halfen ihren Sauerländer Kollegen bei der Schadholzaufarbeitung. Gelebt und aufrechterhalten wird die Städtepartnerschaft unter anderem durch den Herbolzheimer Revierförster Christian Funke, der als gebürtiger Scharfenberger seine Ausbildung zum Forstwirt im Stadtforstbetrieb Brilon absolviert hat.

Anlass der hiesigen Reise war eine Einladung von Bürgermeister Thomas Gedemer und Christian Funke. Hauptprogrammpunkt bildete eine Exkursion in den Stadtwald zu verschiedenen forstlichen Themenstellungen. Hierzu waren neben den Briloner Gästen vor allem die Akteure aus Politik, Verwaltung und Verbänden eingeladen, mit denen der dortige Forstbetrieb im ständigen Austausch steht und zahlreiche Berührungspunkte hat.

Das Forstteam um Christian Funke hatte einen bunten Strauß an Exkursionspunkten vorbereitet, die aktuelle Forstschutzprobleme, den Anbau klimaresilienter Baumarten in der wärmsten Region Deutschlands, die Zukunftsprognosen etablierter Baumarten bis hin zu Fragen des Wasserrückhalts im Wald behandelten. Besonders aufhorchen ließ die Briloner Kollegen die Entscheidung der Herbolzheimer Stadträte, auf Teilflächen die Jagd nicht mehr zu verpachten, sondern in die Hände des Forstbetriebs zu geben. Schützenhilfe bekommt der dortige Forstbetrieb durch die Fachhochschule Rottenburg, die die Einführung dieses Jagdmodells wissenschaftlich begleitet.

Den Abschluss der Exkursion bildete die Vorstellung des Waldwerks Höfle, mit dem sich der Herbolzheimer Forstbetrieb neue Geschäftsfelder im Bereich der Erlebnispädagogik im Wald erschließt.

Die Eindrücke, die die Briloner Delegation von dieser Bildungsreise mitnahm, werden noch lange nachhallen. Ein Wiedersehen mit den Herbolzheimer Kollegen gibt es dann in 2024 in Brilon, zur Waldecker Schnade.

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Quelle: Team Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Brilon
Bildunterschrift: Exkursionsteilnehmer aus Herbolzheim und Brilon vor dem Höfle
Fotocredit:©Stadt Brilon