Brilon Kultour zeigt den „Erdball in Bewegung“. Das 71. Kunststück der Woche stammt von Gerhard Falk

Brilon Kultour zeigt den „Erdball in Bewegung“. Das 71. Kunststück der Woche stammt von Gerhard Falk

Im Lädchen der BWT brodelt ein roter Lavastrom. Glücklicherweise gebannt auf Leinwand mit Ölfarben und Strukturpaste. „Erdball in Bewegung“ stammt von Gerhard Falk aus Scharfenberg. Der gebürtige Duisburger ist 1994 in die Briloner Ortschaft gezogen. Das Element Feuer hat ihn während seines ganzen Berufslebens, über 40 Jahre lang begleitet. Er war in einem großen Walzwerk in Duisburg-Bruckhausenbeschäftigt. Dort wurden die so genannten Brammen, das vorgefertigte Rohmaterial, mit Gasfeuerung auf Walztemperatur bis zu 1400 Grad Celsius erhitzt und kamen zusammen mit glühender Schlacke aus den Öfen zur Weiterverarbeitung.

Feuer übt auf viele Menschen eine große Faszination aus, birgt aber zugleich immense Gefahren.

Die jüngsten Vulkanausbrüche des Marapi auf Sumatra mit mehr als 20 Todesopfern und auf der isländischen Halbinsel Reykjanes mit Evakuierung des Ortes Grindavik zeigen erneut die Unberechenbarkeit von Vulkanen. „Im Moment passiert wieder so viel. 1983 war ich in Indonesien. Die Menschen hatten Angst vor einem Vulkanausbruch. Genau 100 Jahre zuvor war dort die Vulkaninsel Krakatau nach einem Vulkanausbruch explodiert“, erinnert sich der 89-jährige Wahlbriloner. Mehr als 160 Dörfer wurden an den Küsten der Inseln Sumatra und Java zerstört, 36.400 Menschen starben.

Die Detonation war späteren Berechnungen zufolge mindestens 10.000-mal so stark wie die Hiroshima-Atombombe. Am 23. Dezember 2018 erschütterten mehrere Eruptionen die inzwischen neu gewachsene Vulkaninsel. Zwischen 150 und 180 Millionen Kubikmeter Gestein, Lava und Geröll stürzten nach Schätzungen der indonesischen Vulkanbehörde daraufhin ins Meer und lösten einen Tsunami aus, der mindestens 430 Menschen das Leben kostete. Anak Krakatau („das Kind von Krakatau“) verlor durch den Ausbruch zwei Drittel seiner Höhe.

Gerhard Falk fertigte mit 14 Jahren seine erste Bleistiftzeichnung an. Er sucht sich Inspirationen bei Malern wie Richter oder Nolde. Zugang und Auge – er entdeckt, sieht in vielen Dingen, die ihn umgeben, etwas, das seine Phantasie anregt, und setzt es künstlerisch um. Er experimentiert mit den Materialien, Farben und Techniken. So entstehen unterschiedliche Phasen mit ganz verschiedenen Kunstwerken. Aber das Feuer brennt in ihm, und in dem dreiteiligen Werk, das bis zum 8. März 2024 im Lädchen der BWT seine Gluthitze ausstrahlt.

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Quelle: Thomas Mester, Leitung BWT-Brilon Kultour
Fototitel:
„Erdball in Bewegung“ von Gerhard Falk als Kunststück der Woche bei Brilon Kultour
Foto
recht: M. Osh