Hochwasser-Einsatz beendet: Oberschlesische Bevölkerung verabschiedet deutsche Pioniere
Bad Ziegenhals: Das Panzerpionierbataillon 4 aus Bogen hat seinen letzten Auftrag bei der Hochwasserhilfe in Oberschlesien abgeschlossen und seinen Einsatz in Polen nach rund sechs Wochen beendet. Mit einer Abschiedsfeier in der Grundschule von Langendorf (Bodzanów) bedankten sich die Einwohner der vom Hochwasser am 15. September besonders stark betroffenen Dörfer bei den Bogener Pionieren für deren Hilfe.
Seit Anfang Oktober haben rund 100 Pioniere aus Niederbayern als Teil der sogenannten „Operation Phönix“ der polnischen Heimatschutzkräfte – geholfen, die durch das Hochwasser teils völlig zerstörte Infrastruktur wieder nutzbar zu machen. Sie unterstützten bei der Beseitigung von Geröll, Schlamm, Treibgut und zerstörtem Hausrat. So wurden in den vergangenen Wochen rund 2.200 Meter Behelfsstraßen gebaut, 4.000 Tonnen Schotter verbaut und acht Behelfsbrücken gebaut. Zuletzt wurde mit schweren Baumaschinen eine völlig zerstörte Betonbrücke bei Markersdorf (Markowice) aus dem Flussbett der Ziegenhalser Biele (Glucholaska Biela) geräumt. Die Ortschaften Langendorf (Bodzanów) und Deutsch Wette (Nowy Swientów) südlich der Kreisstadt Neiße (Nysa) waren vom Hochwasser am 15. September besonders stark betroffen, zahlreiche Häuser sind immer noch unbewohnbar.
Die Hilfe aus Deutschland war schnell angelaufen, nachdem die polnischen Streitkräfte um Unterstützung gebeten hatten und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius diese umgehend zusagte. Die bayerischen Pioniere arbeiteten dabei im Gebiet um Bad Ziegenhals (Glucholazy) eng mit dem 2. Polnischen Pionierregiment aus Hohensalza (Inowrazlaw) zusammen. Sie konnten dabei ihre Erfahrung aus vorangegangenen Hochwassereinsätzen 2016 im bayerischen Simbach und 2021 im Ahrtal in Rheinland-Pfalz einbringen.
Bundeswehr / Karsten Dyba
Mit einer Abschiedsfeier in der Turnhalle der Grundschule von Langendorf (Bodzanów) haben sich die Einwohner und regionalen Würdenträger herzlich für die Hilfe aus Deutschland bedankt. „Ihre Arbeit hier wird uns stets in guter Erinnerung bleiben“, sagte der Bürgermeister der Stadtgemeinde Bad Ziegenhals (Glucholazy), Pawel Szymkowicz, „ein einfaches Dankeschön reicht dafür nicht“. „Wahre Freunde erkennt man in der Not“, sagte der Kommandeur der polnischen Heimatschutzkräfte, Brigadegeneral Krzysztof Stanczyk. „Heute verabschieden wir uns von Ihnen als Freunde und hoffen, dass diese Zusammenarbeit in schwierigen Zeiten ein Vorbild für die Zukunft sein wird. Die deutsch-polnische Zusammenarbeit hat sich bewährt.“ Für den Kommandeur der Bogener Pioniere, Oberstleutnant Florian Balthasar, war es eine Ehre, helfen zu können: „Ihre Gastfreundschaft ist bewundernswert und hat uns überwältigt.“ Jadwiga Kita, eine Anwohnerin, die den bayerischen Pionieren täglich Kuchen an die Baustellen brachte, ist besonders dankbar für eine neue Holzbrücke vor ihrem Haus. „Ich wünsche allen, dass sie in schwerer Zeit auf eine solche Hilfe zählen können, wie wir sie von den deutschen Soldaten erhalten haben.“
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Quelle: PIZ Heer, übermittelt durch news aktuell
Bild: „Ich habe jeden Tag gesehen, wieviel die bayerischen Pioniere gearbeitet haben“: Der Feuerwehrkommandant von Langendorf (Bodzanów), Jerzy Landwójtowicz stellte sein Gerätehaus zur Verfügung, damit die Pioniere einen Gefechtsstand einrichten konnten. Zur Erinnerung überreichte Oberstleutnant Florian Balthasar ein Wappen des Bataillons.
Fotocredits: Bundeswehr / Karsten Dyba