Die Briloner Feuerwehr hat vergangenen Wochenende (22. April 2023) am Großen Kluskopf im Bereich Schellhorn südlich von Brilon-Wald eine große Waldbrandübung durchgeführt.
BRILON.TV Rund 110 Einsatzkräfte aus dem gesamten Stadtgebiet waren beteiligt. Daneben waren Gäste vom Institut der Feuerwehr NRW aus Münster, der Bezirksregierung Arnsberg, Vertreter von Polizei und Regionalfrostamt Rüthen und der Kreisbrandmeister HSK als Übungsbeobachter vor Ort. Bürgermeister Dr. Christof Bartsch machte sich mit verschiedenen Vertretern des Rates und der Verwaltung und dem Briloner Forstbetrieb ebenso ein Bild von der Übung.
Neben den Einheiten der Feuerwehr Brilon wurde ein spezielles Wasserfördersystem des Landes NRW durch die Wasserförderzüge des Hochsauerlandkreises und des Kreises Paderborn eingesetzt. Mit dem Wasserfördersystem (HFS) können große Mengen Löschwasser mit besonders dimensionierten Schläuchen über eine Strecke von 2.000 m gefördert werden. Von der Wasserentnahme aus der Hoppecke wurde mithilfe des HFS Systems und mit „normalen“ Schläuchen eine insgesamt rund 3.000 m lange Schlauchleitung über einen Höhenunterschied von 264 m aufgebaut. Mit insgesamt sechs Feuerlöschkreiselpumpen und dem HFS wurden damit fast 2.000 Liter Wasser pro Minute auf den Kluskopf gefördert und so die Löschwasserversorgung sichergestellt. Ein Tanklöschfahrzeug mit 5.000 Litern Wassertank transportierte ebenfalls im Pendelverkehr Wasser an die „Brandstelle“. Die Brandbekämpfung konnte damit aus zwei Richtungen erfolgen.
Zusätzlich wurde ein mobiler Wasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 55.000 Liter über die Schlauchleitung befüllt. Der Wasserbehälter wurde von der Polizeifliegerstaffel aus Dortmund mit einem Hubschrauber angeflogen und dort ein so genanntes Bambi Bucket eingesetzt. Dabei handelt es sich um einen Wasserbehälter der unter dem Hubschrauber montiert und mit 820 Litern Wasser befüllt werden kann. Das Wasser wird dann zielgerichtet über der Brandstelle aus der Luft abgelassen. Das Technische Hilfswerk war ebenfalls im Einsatz und stellte die Versorgungslogistik sicher. Zur Sicherung des Brandschutzes war letztendlich das Feuerwehrhaus Brilon an diesem Tag ständig mit zwei Löschgruppen besetzt.
Einsatzleiter Andreas Becker und der Leiter der Feuerwehr Brilon Thomas Bauerfeind bewerteten die Übung als Erfolg.
Eine besondere Herausforderung stellen neben einem hohen Material- und Personaleinsatz auch die Erreichbarkeit der Einsatzstelle über enge Waldwege und die Topografie dar. Zur Verbesserung der Wasserversorgung sollten in den verschiedenen Waldgebieten an strategisch günstigen Stellen jedoch zusätzlich Löschwasserteiche angelegt werden. Zum einen ist der Aufbau der Schlauchleitungen recht zeitintensiv, daneben führen viele Flüsse in trockenen Sommermonaten nicht ausreichend Wasser.
Bei niedrigen Wasserständen können so nur geringen Wassermengen entnommen werden und größere Seen gibt es im Stadtgebiet grundsätzlich nicht.
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Quelle: Pressesprecher Marcus Bange, Freiwillige Feuerwehr der Stadt Brilon
Fotocredits:©Freiwillige Feuerwehr der Stadt Brilon