Geschachere: Kommentar von Christiane Stein zum 9-Euro-Ticket

Es um mehr, als um das Geschachere, ob die Fahrkarte künftig 29 Euro, 49 Euro oder 69 Euro kosten soll

 

In der Diskussion um eine Anschlussregelung für das 9-Euro-Ticket geht es um mehr, als um das Geschachere, ob die Fahrkarte künftig 29 Euro, 49 Euro oder 69 Euro kosten soll und wer – Bund oder Land – die Kosten dafür übernimmt. Oder ob am 1.September sogar wieder Schluss sein wird mit der Möglichkeit, unkompliziert und günstig Bus, Bahn und Straßenbahn zu benutzen. Finanzminister Lindners Einwurf, dass es für die Finanzierung eines Folgetickets keinerlei Spielraum gebe, stehen jede Menge Pro-Argumente gegenüber, die wohl auch der oberste Hüters des Geldes in den nächsten 24 Tagen nicht allesamt vom Tisch bekommen dürfte:

 

Das9-Euro-Ticket trägt dazu bei, dass die immensen Teuerungsraten derzeit nicht noch höher sind.

Es bringt mehr Menschen dazu, den ÖPNV zu nutzen – obwohl hier Vorjahresvergleiche wegen des Corona-Effekts mit Vorsicht interpretiert werden müssen. Und grundsätzlich hilft jeder Kilometer, der nicht mit dem Auto zurückgelegt wird, der Umwelt und beim so dringend notwendigen Energiesparen. Selbstverständlich ist es für Menschen in der Stadt leichter, auf Bus und Bahn umzusteigen als in ländlichen Gebieten. Aber auch für die Stadt sind – kostengünstige – ÖPNV-Angebote nötig, die die Entwöhnung vom Auto peu à peu forcieren. Zum Beispiel durch Flächen außerhalb, auf denen Autos – auch mal ein paar Tage – parken können, um in der Stadt Bus, Bahn oder Fahrrad zu nutzen. Es geht derzeit vordergründig um die Frage, was nach dem 9-Euro-Ticket kommt. Es geht eigentlich aber darum, wie die Mobilität der Zukunft aussieht.

 

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz, Zentraler Newsdesk
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